Warum Gold und Silber das beste Geld sind
Seit Jahrtausenden suchen Menschen nach einem verlässlichen Tauschmittel: Muscheln, Steinsalz, Papier, digitale Einträge. Doch am Ende bleibt eine Einsicht: Nur Gold und Silber haben sich als gutes Geld im eigentlichen Sinn bewährt. Warum? Weil sie jene Eigenschaften verkörpern, die Mises, Menger und Hayek als Voraussetzung für jede gesunde Geldordnung beschrieben haben – Knappheit, Teilbarkeit, Haltbarkeit, Homogenität und Akzeptanz.
1. Ursprung des Geldes: ein Marktprodukt, kein Staatsprodukt
Carl Menger zeigte in seiner bahnbrechenden Schrift Über den Ursprung des Geldes (1871), dass Geld nicht durch einen Staatsakt entsteht, sondern durch Marktprozesse. Menschen wählen im Tausch jene Güter, die am leichtesten weiterverkauft werden können – die „marktgängigsten“. Historisch setzten sich Edelmetalle durch, weil sie alle wünschenswerten monetären Eigenschaften besitzen. Der Staat kam erst später, um sich diese gewachsene Institution anzueignen, zu prägen, zu monopolisieren und schließlich zu entwerten.
2. Knappheit und Vertrauen
Geld muss knapp sein. Nur dann kann es Kaufkraft bewahren. Während Zentralbanken Papier- oder Digitalgeld unbegrenzt vermehren, kann niemand Gold oder Silber beliebig herstellen. Diese physische Begrenzung diszipliniert – sie verhindert den inflationären Missbrauch politischer Akteure. In einem Edelmetallstandard kann kein Politiker „Sonderausgaben“ durch Tastendruck finanzieren. Das erklärt, warum Regierungen Goldgeld stets bekämpft haben: Es begrenzt ihre Macht.
Autor

Prof. Dr. Philipp Bagus
Verwaltungsratspräsident
Elementum International AG
3. Wertanker und Zeitpräferenz
Gold und Silber haben einen nichtmonetären, industriellen Wert, der unabhängig von staatlichen Dekreten besteht. Wer sie besitzt, hält einen realen Vermögenswert, kein Versprechen einer verschuldeten Institution.
In einer Welt aus Fiatgeld, das durch Kredit geschaffen wird, verführt Inflation zu kurzfristigem Denken, Konsum und Schulden. Hartes Geld dagegen fördert Sparsamkeit, Kapitalbildung und langfristige Planung. Es ist also nicht nur ein ökonomisches, sondern auch ein kulturelles Phänomen: Gold belohnt Tugenden wie Weitsicht, Disziplin und Verantwortung.
4. Stabilität statt Manipulation
Seit der endgültigen Aufhebung des Goldstandards 1971 sind alle Weltwährungen politische Produkte geworden. Ihre Kaufkraft hängt von den Launen von Zentralbankräten ab. Die Folge: schleichende Enteignung durch Inflation, gigantische Schuldenblasen, Finanzzyklen.
Gold und Silber dagegen sind immun gegen monetäre Willkür. Niemand kann ihr Vorkommen per Dekret vergrößern. Deshalb sind sie der natürliche Maßstab für stabiles Gold und das einzige Geld, das die Freiheit schützt.
5. Krisenfestes Vertrauen
In allen Währungskrisen der Geschichte – von der römischen Münzverschlechterung über die deutsche Hyperinflation 1923 bis zu den heutigen Abwertungen von Lira, Peso oder Yen – flüchteten Menschen in Edelmetalle. Sie tun es nicht aus Nostalgie, sondern aus rationaler Erfahrung: Nur Gold und Silber überstehen den Vertrauensbruch zwischen Bürger und Staat. Wer Gold besitzt, ist nicht abhängig von Bankversprechen, digitalen Systemen oder staatlicher Zahlungsfähigkeit.
6. Warum Alternativen scheitern
Krypto-Assets wie Bitcoin teilen einige Eigenschaften guten Geldes (Knappheit, Teilbarkeit), scheitern aber an mangelnder Akzeptanz, extremer Volatilität und fehlender physischen Substanz. Sie sind ein spannendes Experiment, aber kein jahrtausendelang bewährtes Geld im mengerianischen Sinn.
Staatliche Papier- und Digitalwährungen wiederum beruhen auf Zwang und Vertrauen in politische Instanzen – das Gegenteil von echtem Marktgeld. Sie werden früher oder später entwertet, weil der politische Nutzen des Gelddruckens immer kurzfristig verführerischer ist als monetäre Stabilität.
7. Freiheit durch solides Geld
Gold und Silber sind mehr als nur Metall – sie sind Institutionen der Freiheit. Wer den Wert seines Geldes selbst kontrolliert, entzieht sich der planwirtschaftlichen Willkür.
Hartes Geld bedeutet:
- Keine heimliche Steuer durch Inflation.
- Keine künstlichen Zinsmanipulationen.
- Keine Umverteilung durch Geldschöpfung zugunsten der Erstempfänger im Geldkreislauf (Banken, Staat, Großkonzerne).
In der Sprache der Österreichischen Schule: Edelmetalle verhindern jene Cantillon-Effekte, durch die das Fiat-System systematisch Eigentum von den Sparern zu den Verschuldeten verlagert.
8. Die Rückkehr des echten Geldes
Immer mehr Anleger und Sparer erkennen, dass staatliche Währungen ihr Vertrauen nicht verdienen. In Zeiten steigender Schulden, Negativzinsen und digitaler Kontrolle (CBDCs) wächst das Bedürfnis nach wertbeständigem, anonymem, physischem Geld.
Gold und Silber sind kein Relikt vergangener Zeiten, sondern die Zukunft jeder freien Gesellschaft. Sie verbinden ökonomische Rationalität mit moralischer Klarheit: niemand kann sie beliebig vermehren, niemand kann ihren Wert diktieren, niemand kann sie „abschalten“.
Fazit
Gold und Silber sind das beste Geld, weil sie nicht auf Vertrauen in Politiker oder Banken angewiesen sind. Sie sind die Verkörperung des Prinzips, dass Eigentum, Sparen und Tausch nur in Freiheit gedeihen können. In einer Welt, die wieder lernen muss, was Wert wirklich bedeutet, werden Edelmetalle erneut jene Rolle einnehmen, die sie stets hatten: das Fundament einer zivilisierten, freien und nachhaltigen Wirtschaftsordnung.
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